Mit einem Umsatz von mehr als vier Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015 gehört Nintendo zu den Giganten der Videospielbranche. Erfahren Sie anhand von zwei Meilensteinen der Konsolen-Geschichten, wie sich das japanische Unternehmen Nintendo zu einem Big Player der Unterhaltungsindustrie entwickeln konnte.
Das NES als Wegbereiter moderner Konsolen
Das Unternehmen Nintendo wurde bereits 1889 von Fusjiro Yamauchi gegründet und vertrieb ursprünglich traditionelle japanische Hanafuda-Spielkarten. Ab 1970 konzentrierte sich Nintendo auf den entstehenden Markt der elektronischen Unterhaltung. Den ersten Erfolg konnte das Unternehmen im Jahr 1983 mit dem Nintendo Entertainment System kurz NES landen. Mit einer CPU-Leistung von 1,77 MHz, einem Grafikchip mit 5,37 MHz und gut zwei Kilobyte RAM war das NES für damalige Verhältnisse ein äußerst leistungsfähiges System.
In Japan wurde das NES unter dem Namen Famicon (Abkürzung für Family Computer) verkauft. Die Besonderheit waren die austauschbaren Module. Die Modul-Technologie war die Geburtsstunde erfolgreicher Game-Franchises wie:
• Super Mario Bros.,
• The Legend of Zelda,
• Metroid,
• Final Fantasy,
• Castlevania.
Die Spiele sind auch heute noch erfolgreich. Die zahlreichen Spieleserien trugen dazu bei, dass das NES mit mehr als 61 Millionen verkauften Einheiten zu einer der erfolgreichsten Konsolen der Videospielgeschichte werden konnte. Bei Gamern genießt die Konsole Kultstatus. Für originalverpackte Versionen werden bei Versteigerungen mitunter Rekordpreise erzielt.
Das grundlegende Konzept des NES dient noch heute als Grundprinzip für moderne Heim-Spielekonsolen. Daher lässt sich die Konsole als Wegbereiter einer Milliardenindustrie verstehen.
Mit der Wii aus der Krise
Nach dem NES folgten das sehr erfolgreiche SNES (1990), besser bekannt als Super Nintendo sowie das bahnbrechende Nintendo 64 (1996). Durch die starke Konkurrenz von Sony und Microsoft rutschte Nintendo nach der Jahrtausendwende allerdings in eine Krise. Es brauchte ein komplett neues Konzept, um den Konzern an die vergangenen Erfolge anknüpfen zu lassen.
Auf der E3 2005 wurde mit der Nintendo Wii die erste Konsole mit Bewegungssteuerung vorgestellt. Die Enthüllung des Controllers folgte am 18. September 2005 auf der Tokio Game Show. Ende des Jahres 2006 erschien die Konsole der siebten Generation für den Endanwender. Die Entwicklung versetzte Nintendo wieder in die Rolle des Akteurs und zwang Sony und Microsoft mit eigenen Technologien zu reagieren.
Die Bewegungsteuerung der Wii erfolgt über verbaute Bewegungs-Sensoren in dem Controller, den der Spieler in der Hand hält. Die Spielsteuerung wird somit wesentlich aktiver als vorher, da nicht nur Knöpfe gedrückt, sondern der gesamte Controller bewegt wird. Es entstanden Spielformate, die dem Nutzer ein intensiveres Spielerlebnis ermöglichen. Gemeinsam mit den erfolgreichen Spiele-Serien aus den NES-Anfangsjahren konnte Nintendo mit der Wii an alte Erfolge anknüpfen. Bis zum Jahr 2013 wurde die Wii weltweit über 82 Millionen Mal verkauft.