Mehr Elektronik auf engstem Raum geht nicht. Auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigen Unternehmen aus aller Welt noch bis zum 8. Januar, was der Verbraucher künftig in den Regalen der milliardenschweren Konsumgüterindustrie vorfinden wird. Als wichtigstes Schaufenster der Branche bietet die CES mittlerweile im 50. Jahr neben aktuellen Trends und Neuheiten auch einen Blick in eine Zukunft mit noch mehr intelligenten Produkten und einer immer weiter fortschreitenden Vernetzung. Die Vielfalt scheint dabei grenzenlos, reicht doch das Angebot mittlerweile von der elektronisch vernetzten Zahnbürste über die Fortschritte beim selbstfahrenden Auto bis hin zur Schaffung von künstlicher Intelligenz für Roboter-Assistenten mit menschlichen Eigenschaften.
Dabei drängt die Automobilindustrie auf der CES zunehmend medienwirksam in den Vordergrund, arbeiten doch Hersteller und Zulieferer mittlerweile mit Hochdruck am Auto der Zukunft. Auf dem Weg vom automatisierten (unterstützten) zum autonomen (selbstständigen) Fahren können die Autobauer inzwischen mit spektakulären Fortschritten aufwarten und so kreuzt zur CES bereits eine kleine Flotte mit dieser Pioniertechnik auf den Straßen von Las Vegas auf. Bis die smarten Autos für den Markt aber wirklich eine Rolle spielen, dürfte wohl noch mehr als ein Jahrzehnt ins Land gehen. Und so ist mit automobiler Zukunftsmusik zur Zeit (noch) kein Geld zu verdienen. Nur die bis dahin noch fälligen Ausgaben in Milliardenhöhe für Forschung und Entwicklung gelten bisher als gesicherte Größe.
Umsatz und Gewinn der Branche stammen daher auch in Zukunft aus handfesten Produkten, die bereits auf dem Markt sind oder vor dem Verkaufsstart stehen. Allein mit dem Verkauf von Drohnen wurde in den USA im vergangenen Jahr ein Umsatz von umgerechnet 1,2 Milliarden Euro erzielt, wobei die Zuwachsprognose bei über 40 Prozent liegt. Schon für die nahe Zukunft hat die seit jeher innovationsstarke Branche jede Menge zu bieten. Hier wurden auch die meisten der begehrten Auszeichnungen für die besten Neuheiten vergeben. Neben den großen Elektronikkonzernen sind es überwiegend kleinere Unternehmen und Start-Ups, die hier erfolgreich agieren. Immerhin waren über 20 Prozent der ausstellenden Unternehmen vor drei Jahren noch nicht gegründet. Und dieser junge Teil der Branche ist erfolgreich unterwegs.
Der Schwerpunkt der CES liegt auch in diesem Jahr neben den Geräten für "Smart Home" wieder auf den Bereichen Fitness, Sport, Medizin und Kommunikation. Neue Bio-Sensoren in einem Armband mit Hautkontakt oder ein modischer smarter Gürtel überwachen den Gesundheitszustand des Trägers, senden kritische Daten direkt an den Arzt oder alarmieren gleich den Rettungsdienst. Neue Aufgaben gibt es auch für die Zahnbürste, denn die soll künftig sogar Karies im Anfangsstadium erkennen. Zudem kommen Geräte auf den Markt, die Hilfe bei Sehschwäche oder Gehörverlust bieten. Für Sportler und Fitnessfreaks gibt es neue Sensor-Systeme, die den Erfolg von Trainingsprogrammen ohne Zeitverlust auswerten. Und auch der Drogenhund am Flughafen bekommt elektronische Unterstützung, denn neue Rezeptoren erkennen ohne zu ermüden selbst kleinste Spuren von Drogen.
Hans-Peter Hauer / mid
Fotocredits: VW
(dpa)