Dieser Tage hat unser liebster Elektronikkonzern Sony mal mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, als sich im täglichen Konkurrenzkampf mit Microsoft und Nintendo zu behaupten. Dabei kommt das Übel aus den eigenen Reihen..
Nach dem letzten großen Firmwareupdate 3.0 am 1. September 2009 reihten sich die Klagen auf Seiten der Endnutzer. Vor allem litt die PlayStation 3 plötzlich an technischen Fehlfunktionen in der Hardware, die beispielsweise die Nutzung der Controller unmöglich machten. Ein Korrekturupdate unter dem Patchnamen 3.01 konnte die Fehler nicht nur nicht beheben, sondern verschlimmerte die auftretenden Probleme sogar.
Die unterlassene Sorgfaltspflicht auf Seiten des Konzerns hat einen amerikanischen PlayStation3-Nutzer nun derart erbost, dass er sich für eine Sammelklage gegen Sony Computer Entertainmaent (SCE) entschied. In einer Vorwurfsliste, veröffentlicht auf dem amerikanischen Justiz-Portal courthousenews.com, kommt neben angeklagten technischen Problemen und dem ungenügenden Support vor allem der Verdacht einer unrechtmäßigen Bereicherung des Konzerns an den entstandenen Mängeln zum Tragen.
Sony verlange nämlich horrende 150 Dollar Reperaturkosten für – so die Anklage – patchbedingt erzeugte Fehler, was nachvollziehbarerweise auf keine besonders große Gegenliebe bei den Betroffenen stoß. Sony selbst bezeichnet diese Defekte unmittelbar nach dem Patch als „Zufall“.
Seit dem 2. Oktober liegt die Klage nun bei einem Gericht in San Francisco, eine offizielle Stellungnahme Sonys dazu gibt es bisher noch nicht.
Eine entscheidene Frage im Prozess wird jene nach der Erforderlichkeit des Patches sein. Da sich der Patch nicht selbst installierte und es nur eine Empfehlung von offizieller Seite her gab, könnte dies das justzielle Schlupfloch für den Konzern bedeuten. Das dürfte aber kaum für seine Reputation gelten, denn unzufriedene Kunden stellen immer einen erheblichen Imageschaden dar.
Auf die Reaktion von Sony darf man also gespannt sein.