Dante’s Inferno & Just Cause 2: Geschnitten wird nicht

Die UnterhaltungssoftwareSelbstkontrolle (USK) macht sich in Deutschland weder bei Zockern noch bei Entwicklern so wirklich Freunde. Albern sagen die einen, geschäftsschädigend die nächsten und notwendig die dritten. Und was sagen wir?

Zunächst die zwei überaus erfreulichen Nachrichten: Der Höllenritt von Dante durch die neun Höllenzirkel in Dante’s Inferno bekam von der USK den Stempel „keine Jugendfreigabe“ aufgedrückt und darf somit nur an Volljährige verkauft werden. Dass der mit God of War vergleichbare Titel nichts in den Patschehändchen unser lieben Kleinen zu suchen hat, war angesichts der höchst unkatholischen Mittel aber auch vorherzusehen.
Ein gleiches Urteil erlangte auch das actiongeladene Open World-Game Just Cause 2, welches plattformübergreifend Ende März 2010 in den Regalen stehen wird.

Damit dürften dürften sowohl Entwickler, Publisher als auch die Spieler (ohne Schalen hinter den Ohren) froh sein, denn so muss es nicht immer aussehen. Manchmal weigert sich die USK eines ihrer Siegel zu vergeben, weil es dem Spiel eine schwere Jugendgefährdung oder einen Straftatbestand beimisst. Dies ist dann der erste Schritt zur Indizierung – nicht etwa seitens der halbstaatlichen USK – sondern von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM).

Um diesen Schritt des Totalverbots von Handel und Verkauf in Deutschland zu entgehen, sieht man sich seitens der Spielindustrie nicht selten dazu gezwungen, eine speziell zugeschnittene Fassung für den Vertrieb in unserem Land herzustellen. Dabei wird die Blutdarstellung eingeschränkt dargestellt oder entfernt, Zwischensequenzen beschnitten und teilweise die Story verändert. Neben dem jüngst auf dem Markt erhältlichen Modern Warfare 2 erging es in Sachen „Spezialzuschnitt“ auch dem Rollenspielhit Fallout 3 nicht anders.

Eine Kontrolle macht Sinn, wo Eltern die Unterstützung brauchen. Man darf (und muss!) es kritisieren, aber nicht immer haben diese Zeit sich mit dem digitalen Zeitvertreib ihrer Kleinen so intensiv zu beschäftigen, um ein fundiertes Urteil darüber zu bilden, was gut und was schlecht für ihre Kinder ist. Die USK macht ihre Arbeit gut.
Was ich aber nicht brauche, das ist eine Kontrolle für jugend(!)gefährdende Medien, die glaubt mich als erwachsenen, mündigen Bürger „schützen“ zu müssen. Mit welcher Legitimation sperrt sie mir eigentlich die indizierten Titel? Mit ihrem Namen wohl kaum..

Was haltet ihr von den deutschlandinternen Strategien zum Jugendschutz?

Werbung

Kommentare (1)

  1. Ich bin auch der Meinung dass sie Spiele nicht indizieren dürften. Ich kann als Volljähriger Bürger doch für mich alleine entscheiden ob ein Spiel für mich zu gewalttätig ist oder nicht.

    Ich kann eurem Urteil nur zustimmen, wobei die USK manchmal sehr seltsame Einstufungen mit sehr merkwürdigen Begründungen vergibt…

Trackbacks & Pingbacks (1)

  1. Just Cause 2: Chaos auf Panau - Eine erste Vorschau / Preview | XBOX360 Spieletest: Tipps, Tricks, Reviews und Meinungen

Kommentare sind deaktiviert.