Nach einem eher enttäuschenden Need For Speed Carbon legt Entwickler und Publisher Electronic Arts dieses Jahr mit Need For Speed ProStreet einen neuen Gang ein.
Statt wie bisher mit bis zur Unkenntlichkeit aufgerüsteten Karren in illegalen nächtlichen Straßenrennen durch diverse Großstädte zu heizen, geht es im neuesten Teil der Serie zwar legal, dafür aber keinesfalls ungefährlicher zu.
Zur Auswahl stehen dem angehenden König der Straße dabei vier verschiedene Spielmodi in denen er sein fahrerisches Können unter Beweis stellen kann:
- Grip:
Hinter dieser kryptischen Bezeichnung verbirgt sich nicht Anderes als das klassische Rundenrennen, wie es aus nahezu jedem Rennspiel bekannt ist. Ihr fahrt eine zuvor gewählte Anzahl von Runden auf einer – mehr oder weniger – runden Strecke und wer die letzte Runde als Erster abschließt, gewinnt.
- Drag:
Wer bremst, verliert!
In diesem Spielmodus, der Fans der Serie seit Need For Speed Underground bekannt sein dürfte, geht es darum, eine gerade Strecke so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Die Schwierigkeit liegt darin, zunächst die Reifen durch einen gekonnten Burnout auf die richtige Temperatur zu bringen und im Folgenden den jeweils richtigen Gang im richtigen Moment einzulegen, da einem ansonsten schonmal der gepimpte Designermotor um die Ohren fliegt.
- Drift:
In diesem, Fans ebenfalls seit Underground bekannten, Rennmodus ist es das Ziel, sich mit abgefahrenen Reifen mittels spektakulärer Drifts und Slides über eine (vorzugsweise nasse oder vereiste) kurvige Strecke zu manövrieren, ohne allzu oft Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung zu machen. Je länger die Drifts und je höher die Geschwindigkeit, desto mehr Punkte rasen auf euer Konto.
- Speed Challenge :
Der wohl einfachste Rennmodus in Need For Speed ProStreet :
Im Grunde handelt es sich um eine vereinfachte Form des Grip, in der die Strecken so linear wie möglich gehalten sind. Nerviges Ausbremsen durch Haarnadelkurven gibt es hier nicht. Die pure Leistung des Fahrzeuges und der Mut, das Gaspedal bis zum Anschlag durchzutreten sind alles, was in diesem Rennen zählt.
Selbstverständlich kommen auch die Tuning-Freunde auf ihre Kosten, allerdings legt Need For Speed ProStreet eindeutig mehr Wert auf „innere Werte“ als seine Vorgänger.
Statt sich wie bisher stundenlang mit diversen Spoilern, Vinyls, Radkappen und Lackierungen auszutoben, darf der Spieler dieses mal hauptsächlich Veränderungen vornehmen, die auf den ersten Blick unsichtbar, auf der Straße dafür umso spürbarer sind. Somit lassen sich beispielsweise die Getriebe-Übersetzung, Federungen und aerodynamische Eigenschaften des Fahrzeuges frei konfigurieren.
Auch im eSport hat sich ProStreet, nicht zuletzt wegen seiner neuartigen Anleihen aus der Welt der Renn-Simulationen sehr schnell etabliert und ist unter anderem bereits als Titel in der aktuellen EA MASTERS Saison vertreten.
Fazit:
Auch, wenn das Spiel erst seit kurzer Zeit im Handel erhältlich ist, lässt sich bereits feststellen, dass es die Fangemeinde der NFS-Serie spaltet.
Somit stehen auf der einen Seite Diejenigen, die mit dem altehrwürdigen Need For Speed Undergroud zur Serie gefunden haben und sich seitdem an der immer wieder neu aufgelegten Thematik des illegalen nächtlichen Straßenrennes erfreut haben. Jene Fans der Serie werden bei diesem Titel leider nicht voll auf ihre Kosten kommen, da das Szenario mittlerweile eher einer „sauberen“ sportlichen Veranstaltung gleicht.
Dies wird wiederrum die Freunde anspruchsvoller Rennspiele freuen, auch wenn Diese von Need For Speed ProStreet sicher keine reine Simulation im Stile eines Project Gotham Racing erwarten dürfen.
Somit steht der neue Titel der Need For Speed-Reihe zwischen dem Erfolg des Bewährten und dem, bei Electronic Arts keinesfalls üblichen, Mut zur Innovation. Inwiefern dieser Spagat gelingt, bzw. in welche Richtung sich die Serie im Folgenden entwickeln wird, werden nun, wie so oft, die Verkaufszahlen entscheiden.
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